Helfen wo es am nötigsten ist.

Die Malteser in Drensteinfurt engagieren sich schon seid 1990 über die Grenzen von Deutschland hinaus.

Im Jahr 1990 wurden die ersten Kontakte mit dem ungarischen Malteser Hilfsdienst (MMSZ = Magyar Maltai Szeretetszolgalat) geknüpft. Der Malteser Hilfsdienst hatte auf Bundesebenen zu einer Informationsreise nach Ungarn eingeladen. An dieser Informationsreise nahm der damalige Drensteinfurter Stadtbeauftragte Heinz-Dieter Eckhoff teil. Ziel der Informationsreise war es festzustellen, wo und in welchem Umfang Hilfe in Ungarn benötigt wurde. Im August 1991 besuchte Papst Johannes Paul II Ungarn. Sieben Helferinnen und Helfer aus Drensteinfurt haben den Sanitätsdienst und die Betreuung der Pilger in der Stadt Pecs unterstützt. Im Dezember 1992 wurde der erste Ungarn-Hilfsgütertransport durchgeführt. Erna Jung, Josef Voß und Franz Gaßmöller übergaben dabei dem ungarischen Malteser Hilfsdienst Budapest unter anderem ein Röntgengerät im Wert von 32.000,00 DM. Durch die Budapester Malteser lernten die Drensteinfurter die Malteser in Siofok am Balaton kennen. Hier wurde die Einrichtung eines Altenpflegeheims unterstützt. Mehrere Tage waren Drensteinfurter Malteser vor Ort und haben Gardinen genäht und Mobiliar, das in Drensteinfurt und Umgebung gesammelt wurde, aufgestellt. Von Siofok aus wurde dann die Verbindung zum Kloster Zsambek aufgenommen. Partner vor Ort ist das Kloster der Premontrei Nöi Kanonokrend in Zsambek, ein Prämonstratenserinnen-Kloster, dass von Schwester Katherina Juhasz geleitet wird. Zsambek liegt 50 km westlich von Budapest entfernt.

Im Jahr 1993 wurde durch die Prämonstratenserinnen ein Tagesheim für die armen Kinder des Dorfes im Alter von 6 bis 16 Jahre gegründet. In diesem Tagesheim bekamen die Kinder eine Schulausbildung. 1993 waren es 30 Kinder, die dreimal am Tag gratis Essen bekamen, sowie Schulbücher, Hefte, Bleistifte und Bekleidung. Nach der Grundschulausbildung wurde eine Berufsschule gebaut, mit Einrichtung einer Fachmittelschule, um den Kindern und Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu bieten. Heute besuchen 500 Schüler die Schule. Mehr als 110 Schüler haben inzwischen das Abitur bestanden. Es wird in den Berufen Schlosser, Maurer, Schreiner, Schneider, Koch, Informatiker und Sozialpflege ausgebildet. 40% der Schüler sind Zigeuner. Am Aufbau der Berufsschule haben die Drensteinfurter Malteser einen wesentlichen Beitrag geleistet. Bis 2011 fanden 33 Hilfsgütertransporte statt. Es wurde neben Bekleidung auch Schulmöbel und Einrichtungsgegenstände der Ausbildungswerkstätten von Drensteinfurt aus nach Ungarn gebracht.

Im Oktober 1995 fand ein Jugendaustausch und gleichzeitig der erste Hilfsgütertransport nach Kaisiadorys in Litauen mit 13 Teilnehmern aus Drensteinfurt und Sendenhorst, davon drei Erwachsene und vier Jugendliche aus Drensteinfurt, statt.
Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Osnabrück erhielt von einer Firma eine zweckgebundene Spende für einen Jugendaustausch, die noch im selben Jahr abgerufen werden musste. Da sich kurzfristig in der Diözese Osnabrück keine Jugendgruppe fand, die zu dem Zeitpunkt Zeit hatte, wendeten sich die Osnabrücker an die Diözese Münster. Das Angebot nahmen damals spontan Drensteinfurt und Sendenhorst an. So lernten die Drensteinfurter die Malteser in Kaisiadorys, den Maltos Ordino Pagalbos Tarnyba, kurz MOPT, kennen und sahen die Not vor Ort. Der MOPT in der Dözese Kaisiadorys wurde im Juli 1993 gegründet. Zur Diözese Kaisiadorys gehören die vier MOPT-Ortsgruppen Ziezmariai, Zasliai, Aukstadvaris und Kaisiadorys. Leiterin der Malteser in der Diözese Kaisiadorys ist die Ärztin Vida Sniokaitiene.
Den Maltesern in Kaisiadorys wurde, zusammen mit dem MHD Osnabrück und dem MHD Twistringen ein Haus gebaut, das „Haus der sozialen Dienste“. In diesem Haus sind eine Kleidungsverteilungsstelle und die „Armenküche“ untergebracht. Hier gibt es „Essen auf Rädern“. Es wird täglich eine heiße Suppe für rund 30 Kinder und 20 hilfsbedürftige Personen gekocht. Dazu bekommen alle einmal in der Woche ein Brot.

Ein spezielles Projekt war im Dezember 2001 die Hilfe für den Jungen Vitalijus Keblas. Vitalijus wurde ohne Beine geboren und er musste sich zur Fortbewegung über den Fußboden robben. Durch die Unterstützung der Malteser aus Osnabrück, Twistringen und Drensteinfurt konnten sie Vitalijus einen Rollstuhl, ein Stützkorsett und Beinprothesen besorgen, so dass ihm ein menschenwürdigeres Leben ermöglicht werden konnte. Ein weiteres Pflegeprojekt ist im „Haus der sozialen Dienste“ untergebracht. Hier hält eine Ärztin einmal in der Woche eine Sprechstunde ab und Bedürftige bekommen Pflegemittel, Bettwäsche, Gehhilfen, Rollatoren und Betten. Der erste Hilfsgütertransport fand im Oktober 1995 statt. Im Jahr 2011 wurde der 20. Transport gefahren. Es werden Sachspenden – nach Bedarf – und Geldmittel für die Armenküche übergeben.

Im Jahr 2019 wurde der bisherige LKW mit Anhänger gegen ein neues Gespann aus einem Ford Transit mit Anhänger getauscht.